GmbH Gesellschaftszweck – Unternehmensgegenstand: Krankenhaus Geschichte des Krankenhauses Aufgaben eines Krankenhauses Klassifikation Krankenhaus-Statistik Deutschland[10] Die 20 häufigsten Hauptdiagnosen bei vollstationären Krankenhauspatienten „Kliniksterben“ Privatisierung von Krankenhäusern Gliederung eines Krankenhauses Kosten der Krankenhäuser in Deutschland Bettenbelegung Risiken im Krankenhaus Situation in Österreich Situation in der Schweiz Navigationsmenü aus Stuttgart

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Klinik und Klinikum sind Weiterleitungen auf diesen Artikel. Zu anderen Bedeutungen siehe Klinik (Begriffsklärung).

Das Universitätsklinikum Aachen ist eines der größten Krankenhausgebäude Europas.
Das Bezirkskrankenhaus in Chemnitz
Das Universitätsklinikum Augsburg besitzt die höchstgelegene Luftrettungsstation Deutschlands.

Ein Krankenhaus (als organisatorischer Teilbereich auch Klinik oder Klinikum[1]) ist eine medizinische Einrichtung. Dort werden durch ärztliche und
pflegerische Hilfeleistung Krankheiten, Leiden oder körperlichen Schäden festgestellt und durch eine Behandlung geheilt oder gelindert. Auch die Geburtshilfe und die Sterbebegleitung gehören zu den Aufgaben eines Krankenhauses.

Rechtlich wird in Deutschland unter einem Krankenhaus ein Betrieb im Sinne des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) verstanden, in dem die zu versorgenden Personen untergebracht und verpflegt werden können.

Synonym verwendete Bezeichnungen sind auch Hospital, in Österreich und der Schweiz auch Spital. Ein militärisches Krankenhaus wird Lazarett genannt.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte des Krankenhauses
2 Aufgaben eines Krankenhauses
3 Klassifikation
4 Krankenhaus-Statistik Deutschland[10]
5 Die 20 häufigsten Hauptdiagnosen bei vollstationären Krankenhauspatienten
6 „Kliniksterben“

6.1 Allgemeines
6.2 Änderung des Vergütungsschemas durch das DRG-Abrechnungssystem
6.3 Situation im Jahr 2010
6.4 Heutige Situation

7 Privatisierung von Krankenhäusern
8 Gliederung eines Krankenhauses

8.1 Organisatorische Gliederung
8.2 Neuere (modulare) Gliederung
8.3 Funktionelle Gliederung

9 Kosten der Krankenhäuser in Deutschland

9.1 Überblick
9.2 Daten nach § 21 KHEntgG
9.3 Überblick nach Bundesländern
9.4 Personalkosten
9.5 Sachkosten

10 Bettenbelegung
11 Risiken im Krankenhaus
12 Situation in Österreich
13 Situation in der Schweiz
14 Siehe auch
15 Literatur
16 Weblinks
17 Einzelnachweise

Geschichte des Krankenhauses

→ Hauptartikel: Geschichte des Krankenhauses

Die Aufgaben eines Krankenhauses haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Ursprünglich war die Medizin eng mit der Religion verbunden. So dienten die Tempel des Alten Ägyptens auch der Behandlung von Kranken. Die ersten eigenständigen Einrichtungen, die sich um Kranke kümmerten, sind aus Sri Lanka und später auch aus Indien bekannt. Die ersten Lehrkrankenhäuser entstanden im alten Persien.

Unter Borsuye, der auch als Chefarzt des Königlichen Krankenhauses unter Chosrau I. wirkte,[2] gab es im 6. Jahrhundert n. Chr. die ersten nach Krankheitsbildern getrennten Abteilungen.[3]

Im frühen Mittelalter entstanden Krankenhäuser besonders in größeren Städten der arabisch-islamisch dominierten Welt, deren Gelehrte und Ärzte bereits Medikamente entwickelten und Operationen auf vergleichsweise hohem Niveau durchführten.[4] Allein Bagdad verfügte als Hauptstadt des Abassidenreiches über rund hundert Kliniken im 11. Jahrhundert.[5]

Im europäischen Mittelalter diente ein „Krankenhaus“ auch als Armenhaus oder Unterkunft für Pilger. Die damals verwendete Bezeichnung Hospital leitet sich über lateinisch hospitalis (‚gastfreundlich‘) vom lateinischen Wort hospes für „Gast, Fremder“ ab. Meistens wurde die Pflege von Mönchen oder Nonnen geleistet, so zum Beispiel im Hôtel-Dieu. Im 18. Jahrhundert kamen die ersten modernen Krankenhäuser auf. So wurde im Jahre 1710 die Charité als Pestkrankenhaus gegründet.

Seit der Gründung allgemeiner Krankenhäuser (z. B. in Wien um 1780) wurden die Hospitäler immer weniger eine Stätte der Versorgung für Arme, sondern ein Platz intensiver medizinischer Diagnostik und Therapie, sowie ein Platz der Lehre und Ausbildung.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine ökonomische Durchdringung des Krankenhauswesens ein, die die Art und Weise der Leistungserbringung im Krankenhaus sehr umfassend und nachhaltig veränderte. Ausgehend von den USA gewannen Markt- und Wettbewerbsmechanismen in den Krankenhaussektoren von nahezu allen Industrieländern massiv an Bedeutung, was letztlich zu einer bis heute anhaltenden „Industrialisierung des Krankenhauswesens“ führte, deren gesamtgesellschaftliche Folgewirkungen noch immer nicht abschließend beurteilt werden können.[6]

Aufgaben eines Krankenhauses

Die Rettungskette

Das moderne Krankenhaus ist ein Dienstleistungsanbieter im Sektor Gesundheitswesen. Seine Aufgaben liegen darin, den kranken, leidenden und hilfesuchenden Menschen Diagnostik, Therapie und Pflege zum Zwecke der medizinischen Rehabilitation oder der angemessenen palliativen Begleitung bei unheilbarer Erkrankung anzubieten. Diese Aufgabe wird als Krankenhausbehandlung bezeichnet und umfasst die Bereiche:

Notfallbehandlung
vollstationäre und teilstationäre Behandlungen
vorstationäre und nachstationäre Behandlungen
ambulante Behandlung
rehabilitative Behandlung

Oft sind Krankenhäuser als Universitätsklinikum auch ein Zentrum von Lehre und Forschung.

Der Begriff Fachklinik wird für Krankenhäuser verwandt, die sich auf begrenzte, oft aber hochspezialisierte stationäre Gesundheitsdienstleistungen konzentrieren. Für Deutschland gilt: Nur wenn eine Fachklinik in den Krankenhausplan eines Bundeslandes aufgenommen wird, handelt es sich um ein Fachkrankenhaus.[7]

Da in Krankenhäusern immer neben der Pflege auch eine medizinische Versorgung rund um die Uhr gewährleistet wird, bieten sie auch eine medizinische Notfallversorgung an, meistens über eine Rettungsstelle oder über eine zentrale Notaufnahme, Ambulanz oder Poliklinik. Die Ausstattung und personelle Kapazität für diese Art der Notfallversorgung sind sehr unterschiedlich. So bieten spezialisierte Traumazentren bedingt durch Ausstattung und Übung eine bessere Versorgung an. Mehrere Studien zeigen, dass mit der Anzahl der Fälle auch die Qualität der Versorgung ansteigt.

Neben der Notfallversorgung wird auch bei geplanten Eingriffen zunehmend auf die Fallzahlen geachtet, und Zentren mit spezialisierter Diagnostik werden gebildet (z. B. Brustzentrum).

Zum Ende eines Klinikaufenthalts müssen Überlegungen zur Nachsorge angestellt werden. Mit Pflegeüberleitung wird die Organisation und Koordination der häuslichen Versorgung und Pflege der entlassenen Patienten durch Mitarbeiter der Klinik und der Sozialstationen benannt. Evtl. folgt auch eine Heimaufnahme zur ständigen stationären Pflege (= Pflegeheim o. ÃƒÂ„.). Eine weitere Besonderheit ergibt sich in der Brückenpflege zur Versorgung onkologischer Patienten in deren häuslicher Umgebung durch Mitarbeitende der Klinik.

Klassifikation

Unter einem Akutkrankenhaus oder einer Akutklinik versteht man ein Krankenhaus, in dem akut erkrankte Patienten stationär oder ambulant behandelt werden und eine Tag- und Nachtaufnahmebereitschaft besteht. Die Ergänzung zum Akutbereich bilden die Rehabilitationskliniken – Kliniken, die medizinische Rehabilitation, Nachsorge und Anschlussheilbehandlung (AHB) durchführen.

Krankenhäuser kann man weiter nach der Zahl der Patienten, der Zahl der (Plan-)Betten, nach dem Träger oder nach ihrem Tätigkeitsschwerpunkt klassifizieren.

Die Klassifikation nach dem Krankenhausträger unterscheidet öffentliche, freigemeinnützige und private Träger. Öffentliche Träger sind zum Beispiel Länder, Kreise und Städte, freigemeinnützige zum Beispiel die Kirchen oder das Rote Kreuz. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft wurden im Jahr 2015 von 1.956 Kliniken in Deutschland 29,5 % von öffentlichen Trägern, 34,7 % von freigemeinnützigen Trägern und 35,8 % von privaten Unternehmen betrieben.[8] Öffentliche Träger betreiben mittlerweile ihre Krankenhäuser meist in privatrechtlicher Rechtsform: 60,1 % der öffentlichen Kliniken werden in den Rechtsformen der GmbH oder AG geführt. Die früher vorherrschende Rechtsform einer rechtlich unselbstständigen Einrichtung (Regie- oder Eigenbetrieb) hat mit einem Anteil von 16,5 % aller öffentlichen Krankenhäuser nur noch untergeordnete Bedeutung.[9]

In der staatlichen Krankenhausplanung wurde im Rahmen der Gesundheitsvorsorge nach Versorgungsstufen unterteilt (gestrichener § 23 Krankenhausfinanzierungsgesetz):

Krankenhaus der Maximalversorgung
Krankenhaus der Schwerpunktversorgung
Krankenhaus der Regelversorgung

Die meisten Bundesländer verzichten heute jedoch in ihren Krankenhausgesetzen auf die Einteilung der Krankenhäuser in Versorgungsstufen.

Krankenhaus-Statistik Deutschland[10]

In Deutschland gibt es (Daten für 2015) 1.956 Krankenhäuser mit insgesamt 499.351 Betten, in denen mehr als 19,2 Mio. Behandlungsfälle von mehr als 1,19 Mio. Beschäftigten, darunter 174.391 Ärzte, versorgt werden. Damit stehen für jeweils 1.000 Einwohner 6,1 Betten zur Verfügung. Im Durchschnitt verfügt ein Krankenhaus über 255 Betten.

Die durchschnittliche Verweildauer der deutschen Patienten in den Allgemeinkrankenhäusern hat sich seit 1991 von rund 14 Tagen auf 7,3 Tage (2015) verringert, die Anzahl der Krankenhausfälle hat sich im selben Zeitraum hingegen von 1.822 Fälle je 10.000 Einwohner auf 2.355 Fälle je 10.000 Einwohner erhöht. Die sinkende Verweildauer beruht zu einem Teil auf neuen diagnostischen, therapeutischen und operativen Verfahren. Eine andere grundlegende Ursache für den Umbruch in der Krankenhausversorgung sind die Veränderungen in der Krankenhausfinanzierung, diagnosebezogene Fallpauschalen setzen Anreize für einen möglichst kurzfristigen Aufenthalt (wobei eine sinkende Verweildauer kein automatischer gesundheitspolitischer Erfolgsindikator ist, zu frühzeitige Entlassungen führen, neben dem Risiko für den Patienten, zu Mehrkosten wegen der häufiger wieder notwendigen Behandlung der Krankheit).[11] Zu beachten ist, dass sich die durchschnittliche Verweildauer je nach Fachabteilung stark unterscheidet: die Bandbreite reicht hierbei von 2,9 Tagen in der Augenheilkunde bis zu 42,2 Tagen in der Psychotherapeutischen Medizin / Psychosomatik.

Im Zeitraum seit 1991 hat die Anzahl der Krankenhäuser von 2.411 auf 1.956 (2015) abgenommen. Zugleich sank der Anteil öffentlicher Einrichtungen (von 46 % auf 29,5 %) stark. Im Rahmen eines kontinuierlichen Kapazitätsabbaus wurden darüber von 1990 bis 2015 hinaus die Betten, ausgehend von 685.976 im Jahr 1990 auf rund 499.351 Betten reduziert. 2007 wurden rund 20 von 100 Einwohnern pro Jahr in einem deutschen Krankenhaus behandelt.

Die Bettenauslastung ist von 1991 (84,5 %) bis 2003 deutlich gesunken und seitdem relativ konstant. 2015 lag die Quote bei 77,5 Prozent.

Träger der Krankenhäuser seit 1966

Überschrift
öffentliche
frei-
gemeinnützige
privat-
wirtschaftliche
Gesamt

Krankenhäuser 2015
577
679
700
1.956

Krankenhäuser 2013
596
706
693
1.995

Krankenhäuser 2012
601
719
697
2.017

Krankenhäuser 2010
630
755
679
2.064

Krankenhäuser 1991
1.109
944
358
2.411

Krankenhäuser 1966
1.366
1.291
978
3.635

Betten 2015
240.653
167.566
91.132
499.351

Betten 2013
240.541
170.095
89.949
500.585

Betten 2012
240.275
171.170
90.044
501.489

Betten 2010
244.254
173.457
85.038
502.749

Betten 1991
297.731
200.859
48.710
547.300

Betten 1966
352.603
233.651
54.118
640.372

* Daten von 1966 nur Westdeutschland inkl. Westberlin.

Nachfolgende Werte über die Anzahl der Einrichtungen, Betten und Patientenbewegungen zwischen 1991 und 2015 wurden vom Statistischen Bundesamt erhoben.[12] Die Zahlen für 1971 entstammen dem Fischer Weltalmanach 1973.[13]

Jahr

Kranken-
häuser

Betten

Fallzahl
in 1000

Belegungstage
in 1000

Durchschnittliche
Verweildauer
in Tagen

Durchschnittliche
Bettenauslastung
in Prozent

1966*

3.635

640.372

k. A.

k. A.

19,5

k. A.

1971*

3.545

690.236

k. A.

k. A.

17,3

k. A.

1991

2.411

665.565

14.577

204.204

14,0

84,1

1992

2.381

646.995

14.975

198.769

13,2

83,9

1993

2.354

628.658

15.191

190.741

12,5

83,1

1994

2.337

618.176

15.498

186.049

11,9

82,5

1995

2.325

609.123

15.931

182.627

11,4

82,1

1996

2.269

593.743

16.165

175.247

10,8

80,6

1997

2.258

580.425

16.429

171.837

10,4

81,1

1998

2.263

571.629

16.847

171.802

10,1

82,3

1999

2.252

565.268

17.093

169.696

9,9

82,2

2000

2.242

559.651

17.263

167.789

9,7

81,9

2001

2.240

552.680

17.325

163.536

9,4

81,1

2002

2.221

547.284

17.432

159.904

9,2

80,1

2003

2.197

541.901

17.296

153.518

8,9

77,6

2004

2.166

531.333

16.802

146.746

8,7

75,5

2005

2.139

523.824

16.539

143.244

8,7

74,9

2006

2.104

510.767

16.833

142.251

8,5

76,3

2007

2.087

506.954

17.179

142.893

8,3

77,2

2008

2.083

503.360

17.520

142.535

8,1

77,4

2009

2.084

503.341

17.817

142.414

8,0

77,5

2010

2.064

502.749

18.033

141.942

7,9

77,4

2011

2.045

502.029

18.343

141.676

7,7

77,3

2012

2.017

501.475

18.620

142.024

7,6

77,4

2013

1.995

500.671

18.787

141.340

7,5

77,3

2014

1.980

500.680

19.149

141.534

7,4

77,4

2015

1.956

499.351

19.239

141.281

7,3

77,5

* = Daten nur für Westdeutschland und Westberlin

Daten für die einzelnen Bundesländer 2011

Jahr/Bundesland

Kranken-
häuser

Betten

Fallzahl
in 1000

Belegungstage
in 1000

Durchschnittliche
Verweildauer
in Tagen

Durchschnittliche
Bettenauslastung
in Prozent

Baden-Württemberg

285

56.910

2.095

19.120

7,8

77,1

Bayern

370

75.827

2.812

22.378

7,5

76,7

Berlin

79

19.905

771

5.981

7,8

82,3

Brandenburg

53

15.210

545

4.425

8,1

79,5

Bremen

14

5.134

203

1.467

7,3

78,3

Hamburg

47

12.071

461

3.659

7,9

83,0

Hessen

174

35.941

1.299

10.067

7,7

76,7

Mecklenburg-Vorpommern

39

10.375

410

2.987

7,3

78,9

Niedersachsen

197

42.204

1.616

12.353

7,6

80,2

Nordrhein-Westfalen

401

121.556

4.286

33.534

7,8

75,6

Rheinland-Pfalz

95

25.375

891

6.752

7,6

72,9

Saarland

23

6.451

267

2.045

7,7

86,9

Sachsen

80

26.467

986

7.649

7,8

79,2

Sachsen-Anhalt

49

16.388

591

4.498

7,6

75,2

Schleswig-Holstein

94

15.990

581

4.505

7,8

77,2

Thüringen

45

16.193

569

4.526

8,0

76,6

USA
2001

Australien
2000

Schweden
2000

Deutschland
2004

Akutbetten
pro 1000 Einw.

2,9

3,8

3,2

5,7

Verweildauer
in Tagen

5,8

6,1

5

8,7

Krankenhausfälle
pro 1000 Einw.

112,4

157,7

162,6

191,6

In Deutschland liegt der Bettenstand im Vergleich mit anderen Ländern relativ hoch. Dabei ist ein kontinuierlicher Trend zum Bettenabbau zu verzeichnen. Auch bei der Einweisungsquote und Verweildauer sind die deutschen Zahlen vergleichsweise hoch, wobei die Verweildauer in den letzten Jahren in Deutschland deutlich gesunken ist (siehe Tabelle und obige Ursachen). Dies ist in der unterschiedlichen Strukturierung des Gesundheitswesens der verschiedenen Länder begründet. Eher unterdurchschnittlich sind in Deutschland die Kosten pro Fall, was man einerseits mit der eher niedrigen Personalausstattung, zum anderen mit der Verteilung der Kosten auf viele Fälle erklären kann. So sichern 10,8 Krankenhausmitarbeiter je 1.000 Einwohner die stationäre Versorgung in Deutschland, während zum Beispiel in Österreich 15,3, Irland 14,9 und Italien 12,3 Mitarbeiter pro tausend Einwohnern in der stationären Versorgung arbeiten. Den höchsten Personaleinsatz im Krankenhaus verzeichnen die USA mit einem Wert von 16,1.

Bei den Krankenhauskosten pro Fall wurden in Deutschland 2005 im Durchschnitt pro Patient 5.478 Dollar aufgewendet, während die Vereinigten Staaten 13.452 Dollar, Luxemburg 11.640 Dollar, Kanada 10.334 Dollar, Italien 6.803 Dollar oder Schweden 5.674 Dollar aufwendeten.[14]

Die 20 häufigsten Hauptdiagnosen bei vollstationären Krankenhauspatienten

Die Angaben gelten für Deutschland 2009 mit ICD-Code und absoluten Fallzahlen.[15]

ICD-10
Diagnose
Behandlungsanlass
Gesamt
davon
männlich
davon
weiblich

Z38
Lebendgeborene einschließlich gesunde Neugeborene
459.315
230.510
228.805

I50
Herzinsuffizienz
363.662
171.870
191.792

F10
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
339.092
249.250
89.842

I20
Angina Pectoris (Herzschmerzen)
260.505
165.838
94.667

S06
Intrakranielle Verletzung (Schädel-Hirn-Trauma)
240.576
132.929
107.647

I48
Vorhofflattern und Vorhofflimmern
231.686
121.100
110.586

I63
Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt)
226.581
110.222
116.359

J18
Pneumonie (Lungenentzündung), Erreger nicht näher bezeichnet
221.356
121.960
99.404

K80
Cholelithiasis (Gallenstein)
213.680
74.359
139.321

I21
Akuter Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
207.691
132.428
75.263

M17
Gonarthrose (Kniegelenksarthrose)
205.659
73.964
131.695

I10
Essentielle (primäre) Hypertonie (Bluthochdruck)
199.096
64.099
134.997

I25
Chronische ischämische Herzkrankheit (Herzkranzgefäße)
192.452
139.202
53.250

C34
Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge (Lungenkrebs)
188.081
127.985
60.096

J44
Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit
185.396
104.706
80.690

E11
Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (Typ-II-Diabetes)
171.299
92.124
79.175

K40
Hernia inguinalis (Leistenbruch)
168.574
148.272
20.302

M16
Koxarthrose (Hüftgelenksarthrose)
164.004
65.886
98.118

S72
Fraktur des Femurs (Bruch des Oberschenkelknochens)
160.510
47.874
112.636

„Kliniksterben“

Kliniksterben ist ein in Deutschland in politischen Diskussionen und in der Berichterstattung verwendetes Schlagwort, mit dem die abnehmende Zahl von Krankenhäusern und Kliniken bezeichnet wird.[16][17][18][19][20] In anderen Ländern wird versucht, die Ambulanzbetreuung aus dem Krankenhaussektor zurückzudrängen und die stationäre Behandlung als deren Kernkompetenz zu fördern.[21]

Allgemeines

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Als Folge der demografischen Entwicklung in Verbindung mit der Differenzierung der Dienste nach stationärer Behandlung, ambulanter Behandlung und Rehabilitation sowie chronisch oder geriatrisch bedingter Dauerbehandlung wird nach Analysen verschiedener Beratungsunternehmen die Zahl der Krankenhäuser weiter abnehmen. 2012 wurde ein Überangebot von ca. 10 % der Betten für stationäre Behandlung geschätzt. Die Situation wird sich verschärfen, wenn eine weitere Differenzierung der Behandlung nach erreichbarem Outcome und versichertem Aufwand hinzu kommen sollte.

Nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey wird jede dritte der untersuchten Kliniken nach der Konvergenzphase ihre Kosten nicht mehr decken können. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schätzte, dass in Deutschland bis 2014 ungefähr 330 von ehemals 2.200 Krankenhäusern überzählig sein werden.

Befürworter der Veränderungen sehen die zunehmende Reduzierung von Krankenhausbetten in Deutschland aus wirtschaftlichem und gesundheitspolitischem Blickwinkel als dringend notwendigen Abbau von Überkapazitäten, unter dem die Qualität der flächendeckenden Versorgung nicht leiden werde. Vielmehr werde damit ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Finanzierung des Gesundheitssystems geleistet.

Es besteht die Erwartung, dass in strukturschwachen Gebieten die flächendeckende Versorgung mit allen Leistungen nicht mehr im Nahbereich gewährleistet werden kann (vgl. Lüngen, Lauterbach 2002). Dem steht der Auftrag und der politische Wille vieler Landesregierungen gegenüber, die Versorgung in strukturschwachen Regionen zu sichern.

Statistik der Krankenhäuser nach Bundesländern (2009)

Kliniken mit niedrigem Personalbestand, verringerten Betriebskosten bzw. gesteigerter Effizienz und Abstinenz in der Ausbildung von Nachwuchs kommen wirtschaftlich gegenüber Häusern mit klassischem Versorgungsauftrag besser zurecht. Klassische Produktivitätsbegriffe sind aufgrund des unstetigen Aufkommens an Patienten und des gesetzlich bestimmten Versorgungsauftrags nicht ohne weiteres anwendbar.

Bisher haben nur wenige Krankenhäuser Insolvenz angemeldet, etwa im Jahr 2005 das Evangelische Krankenhaus Rheda-Wiedenbrück (70 Betten). Die Zahl der Schließungen von Krankenhäusern seit dem Jahr 2000 ist gering. 2003–2014 wurden in Deutschland 74 Krankenhäuser geschlossen.[20] In der Regel werden Krankenhäuser in wirtschaftlich kritischer Situation von den Gemeinden, Kreisen und den Ländern (z. B. Universitätskliniken) an private Krankenhausketten verkauft. Universitätskliniken werden zunehmend in andere Rechtsformen, z. B. als Anstalt des öffentlichen Rechts überführt.

Wechsel der Betreiber oder Änderungen der Rechtsform sollen erlauben, Mitarbeiter nach Haustarifverträgen entlohnen zu können. Dies läuft der erwarteten Verknappung von qualifiziertem Personal und der damit langfristig zu erwartenden gegenüber dem Verbraucherpreisindex stärkeren Steigerung der Gehälter entgegen.

Änderung des Vergütungsschemas durch das DRG-Abrechnungssystem

Als Folge der langjährigen Reformbestrebungen im deutschen Krankenhausbereich, zuletzt der Einführung des DRG-Abrechnungssystems, traten strukturelle Veränderungen in der Krankenhauslandschaft ein, die auch nach Abschluss der Konvergenzphase 2009 weiter andauern werden. Das DRG-System ersetzt die früher individuell verhandelten Pflegesätze zunächst durch eine klinikspezifische, bis 2009 jedoch bundeslandweit einheitliche diagnoseabhängige Pauschalvergütung für jeden Behandlungsfall.[22] Auch nach 10 Jahren kann das DRG-Abrechnungssystem aus medizinischen Gründen keine vollständige Daten liefern. Die Ausnahmen werden insbesondere für Besondere Einrichtungen durch die jährliche Vereinbarung zur Bestimmung von Besonderen Einrichtungen – VBE von der Selbstverwaltung festgelegt.

Seit der DRG-Einführung ist die Krankenhausverweildauer zunächst gesunken: von 8,9 Tagen 2003 auf 8,7 Tage 2004 und 7,3 Tage 2015. Ein Nachweis, dass sich diese Entwicklung fortsetzt oder halten wird, steht aus. Um die Kritiker der DRG-Einführung zu beruhigen, hat der Gesetzgeber in § 17 b Abs. 8 Krankenhausfinanzierungsgesetz festgelegt, einen Begleitforschungsbericht vorlegen zu müssen[23]. Ein Nachweis, dass sich das DRG-Abrechnungssystem langfristig als Konzept zur Senkung der Gesamtkosten erweisen wird, steht aus. Vielmehr zeigen wirtschaftlich erfolgreiche Kliniken eine Strategie spezifisch vermehrter Behandlungsfälle bei gleichem Patientenaufkommen. Eine kritische politische Diskussion erfolgt bisher nicht zusammenhängend.

Situation im Jahr 2010

Im Mai 2010 erschien der „Krankenhaus Rating Report 2010“ des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI).[24]
Gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft Admed analysierte das RWI mehr als 700 Jahresabschlüsse von Krankenhäusern. Demnach sind etwa 20 % der Häuser mit weniger als 200 Betten insolvenzgefährdet, bei den großen Kliniken sind es 13 %.

Die 2009 gewährte Finanzspritze der Bundesregierung zur Krankenhausförderung (über drei Milliarden Euro) hat geholfen: Heutzutage (Stand 2010) geht es den meisten deutschen Kliniken wirtschaftlich relativ gut.
Wenn sie ihre Effizienz in den nächsten Jahren aber nicht steigern, droht die Zahl der von Insolvenz bedrohten Kliniken von zuletzt 11 % auf 18 % im Jahr 2020 zu steigen.
Kleine Krankenhäuser dürften v. a. deshalb erhebliche Schwierigkeiten bekommen, wenn ihr Leistungsportfolio zu breit ist. Bei der Analyse der Zahlen schneiden Kliniken mit nur einer oder zwei Fachabteilungen deutlich besser ab als solche mit drei oder mehr Abteilungen.

Ein Erfolgsrezept könnte also die Fokussierung auf wenige(r) Leistungen sein.

Kliniken in Westdeutschland drohen hohe Pensionsaufwendungen durch Zahlungen in Versorgungskassen. Ostdeutsche Häuser gehören meist keiner öffentlichen Zusatzversorgung an.
Gerade für ländliche Gebiete prognostiziert die Studie, dass die derzeitige Infrastruktur mittel- bis langfristig nicht mehr dem Bedarf entspricht und nicht in ihrem heutigen Umfang aufrechterhalten werden kann. Wegbrechende Steuereinnahmen der Kommunen (Wirtschaftskrise) verschärfen die Situation. Das jährliche Defizit der kommunalen Kliniken werde sich in den nächsten drei Jahren auf 439 Mio. Euro fast verdoppeln.
Die mehr als 2.000 Krankenhäuser müssen ihre Effizienz weiter verbessern, damit die Kosten nicht stärker als die Erlöse steigen. Da die öffentlichen Investitionen ungeachtet der Verpflichtungen aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz tendenziell sinken, sollten die Betriebe ihre Innenfinanzierungskraft stärken, also Investitionsmittel aus eigener Kraft erwirtschaften.
Dabei könnten zufriedene Patienten helfen. Kliniken, in denen die Patienten eine hohe Zufriedenheit zeigen, haben laut Studie tendenziell eine bessere Bewertung („rating“) als andere.

Heutige Situation

2019 veröffentlichte die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung eine Simulation und Analyse einer Neustrukturierung der Krankenhausversorgung am Beispiel einer Versorgungsregion in Nordrhein-Westfalen.[25] Die mitwirkenden Experten forderten eine signifikante Reduzierung der Anzahl deutscher Kliniken, um die Versorgung insgesamt zu verbessern. Die schwierige Finanzlage mache dies notwendig.[26] Nur in ausreichend großen Kliniken könnten Facharztstellen rund um die Uhr besetzt werden. Auch der Mangel an Pflegekräften könne dort gemindert werden. Ferner verbessere sich die Verfügbarkeit von Computertomografen und anderen wichtigen Geräten.[27] Die Vorschläge wurden unter anderem von Seiten der Kliniken scharf kritisiert, weil man eine Einschränkung der Grundversorgung befürchtete.[28]

Privatisierung von Krankenhäusern

Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Erster mischfinanzierter und privat geführter Akutkrankenhaus-Neubau Deutschlands – Helios Klinikum Meiningen (1995)

Während von 1991 bis 2017 der Anteil öffentlicher Anstalten von 46 % auf 28,8 % abgenommen hat, hat sich der Anteil der Einrichtungen in privater Trägerschaft von 14,8 % auf 37,1 % ausgeweitet.[29] Den Krankenhausmarkt bestimmen dabei zunehmend große, gewinnorientierte Unternehmen wie Asklepios, Rhön, Sana oder Helios.[30] Allerdings werden aufgrund der durchschnittlich höheren Bettenzahl pro Klinik insgesamt 48,0 % der Krankenhausbetten von den öffentlichen Einrichtungen getragen (18,7 % von den Privaten), wobei auch dort der Trend in dieselbe Richtung geht.[30]

Private Klinikbetreiber in Deutschland mit Umsatzzahlen in Mio. Euro[31]

Klinikbetreiber
Umsatz 2006
Umsatz 2010
Umsatz 2011

Umsatz

2015

Rhön-Klinikum
1.933
2.550
2.629

1.108[32]

Helios Kliniken/Fresenius
1.673
2.520
2.665

5.578[33]

Asklepios
2.150
2.305
2.557

3.099[34]

Sana Kliniken
792
1.485
1.629

2.329[35]

Schön Kliniken
348
558
575

743[36]

Damp Holding
422
487
475

Mediclin
378
487
493

555[37]

Ameos
244
377
> 400

685[38]

SRH Kliniken
342
360
565

841[39]

Paracelsus-Kliniken
284
336
331

373[40]

Zum Vergleich größter kommunaler Krankenhauskonzern:

Vivantes
718
837
865

1.085[41]

Zum Vergleich größter konfessioneller Krankenhauskonzern:

St. Franziskus-Stiftung Münster
400
602
624

Gliederung eines Krankenhauses

Organisatorische Gliederung

Ein Krankenhaus wird nach den Fachabteilungen gegliedert (z. B. Chirurgie, Innere Medizin etc.). Dabei wird zwischen bettenführenden und diagnostischen Abteilungen (z. B. Radiologie) unterschieden. An größeren Krankenhäusern gibt es zudem eine Reihe medizinischer Institute (z. B. Pathologie). Alle kleineren Einheiten (Ambulanzen, Tageskliniken) sind einer Fachabteilung zugeordnet. Jede Fachabteilung wird von einem Chefarzt geleitet.

Die Geschäftsführung setzt sich zusammen aus dem Leiter der Verwaltung (Kaufmännischer Geschäftsführer, Verwaltungsdirektor), dem Ärztlichen Leiter (Ärztlicher Direktor) und der Pflegedienstleitung.

Immer mehr gehen Krankenhäuser jedoch den Weg, sich von den historischen vertikalen hierarchischen Strukturen zu lösen und stellen die Prozessorganisation in den Vordergrund.

Neben der Ambulanz zur kurzen Behandlung sonst zuhause lebender Patienten gibt es die stationäre Krankenhausaufnahme. Dabei bezeichnet Aufnahme sowohl eine Verwaltungsabteilung im Krankenhaus zur Erledigung der Aufnahmeformalitäten wie auch diese Formalitäten selbst (Patientenaufnahme). Die Krankenhausaufnahme ist mit einem Vertragsabschluss verbunden, der neben der Krankenbehandlung Wahlleistungen, z. B. die Unterbringungsform, Chefarztbehandlung und deren Bezahlung umfassen kann. Bis zur Entlassung müssen durch die Verwaltung die verschiedenen Dienstleistungen dem Behandlungsverlauf entsprechend und zeitnah erfasst und in Rechnung gestellt werden. Dazu dient ein Krankenhausinformationssystem, das als Datenbank angelegt ist und vor allem den „Workflow“ nachvollziehbar macht (auch Koordinierendes Klinik Management genannt). Die gesammelten Informationen können den beteiligten Fachabteilungen (evtl. über das Controlling) durch das Rechenzentrum schnell und in ausreichend anonymisierter Form zu Verfügung gestellt werden.

Neuere (modulare) Gliederung

Krankenzimmer

In jüngerer Zeit wird die Organisationsstruktur von Krankenhäusern mit dem Ziel größerer Effizienz[42] auf ein sogenanntes Modulsystem bzw. eine modulare Organisation umgestellt. Dabei werden nur therapeutische, diagnostische und pflegerische
Bereiche unterschieden.[43]

Nach diesem System gibt es in der Krankenpflege die folgenden Bereiche:

Low Care Station
Zur Aufnahme von nur geringfügig pflegebedürftigen oder kurzzeitig stationär behandelten, meist relativ mobilen Patienten.
Normalstation
Dient zur Pflege und Behandlung bettlägeriger Patienten, die keiner Intensivpflege bedürfen.
Überwachungsstation (Intermediate Care)
Eine Station, in der nicht beatmete Patienten am Monitor intensivmedizinisch überwacht werden können, jedoch keine (umfassende) intensivmedizinische Betreuung möglich ist.
Intensivstation (Intensive Care)
Betreuung pflegeintensiver Langliegepatienten und beatmungspflichtiger Patienten.

Es gibt auch eine Bildung von Zentren, in denen man sich an Krankheitsbildern orientiert. Dadurch sollen die sogenannten Behandlungspfade in der Patientenversorgung optimiert werden.

Funktionelle Gliederung

Ein Krankenhaus lässt sich in funktionale Bereiche gliedern:

Untersuchung und Behandlung (Ambulanz, Poliklinik, Rettungsstelle (oder ZPA = Zentrale Patienten-Aufnahme), Schockraum, Endoskopie, Operationssaal, Kreißsaal usw.)
Pflegedienst (Bettenstationen)
Physiotherapie
Soziale Dienste, Seelsorge (Sozialdienst, Krankenhauskapelle)
Patienten- und Besucherservice (Rezeption, Cafeteria)
Ver- und Entsorgung (Werkstätten, Lager, Küche, Apotheke, Zentralsterilisation, OP; s. a. Krankenhauslogistik)
Verwaltung (Leitung, Betriebswirtschaft, Personalwesen, Technik, EDV, Betriebsrat usw.)
Forschung und Lehre (Hörsaal, Unterrichtsräume)
Sonstige Bereiche (z. B. Rettungswache, Fremdfirmen, Kindergarten)

In Deutschland regelt die DIN 13080 die Unterteilung eines Krankenhauses, ein Umstand, der bei der staatlichen Förderung von Krankenhäusern eine wichtige Rolle spielt.

Kosten der Krankenhäuser in Deutschland

Siehe auch: Krankenhausfinanzierung

Überblick

In allen Bundesländern Deutschlands gibt es zusammen 1925 Einrichtungen, die der Definition eines Krankenhauses entsprechen (Stand per Ende 2018). Die Zahl verringerte sich laut dem Statistischen Bundesamt seit 1991 um 486, während die Zahl der behandelten Personen von 14,6 Millionen auf 19,4 Millionen wuchs. Die Verringerung beabsichtigt laut der Gesundheitsverwaltung, eine bessere Qualität und eine bessere Auslastung der Krankenhäuser zu erreichen, die Kosten zu verringern und die Personalausstattung zu bündeln. – Vorrang hatte bis zum Beginn der Coronavirus-Pandemie im Frühjahr 2020 die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses mithilfe eines Strukturfonds, der die Schließungen finanziert. Nun wird jedoch seitens der Politik ein Umdenken in Betracht gezogen. Im Vordergrund soll die wohnortnahe umfassende Patientenversorgung stehen. Der Kernauftrag der Krankenhäuser mit dem Schutz und der Rettung von Leben soll Bestandteil der öffentlichen Daseinsfürsorge werden, die nicht marktwirtschaftlich gesteuert werden darf. – Es gibt aber auch weiterhin Befürworter für den Abbau von Krankenhäusern, zu denen der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gehört. Er und andere berufen sich vor allem auf eine von der Bertelsmann Stiftung unter Verantwortung von Reinhard Busse durchgeführte Studie.[44]

Die Krankenhausfinanzierung kann monistisch, oder wie bei öffentlichen Häusern in Deutschland üblich über eine Duale Finanzierung durch die öffentliche Hand (Investitionszuschüsse der Länder) und den Krankenkassen erfolgen. Zu diesen Einnahmen kommen noch zusätzliche sonstige Leistungen.

Die Kosten der Krankenhäuser betrugen im Jahr 2011 insgesamt 81,8 Milliarden Euro. Zusätzlich noch die Kosten der Ausbildungsstätten in Höhe von 600 Mio. Euro und die Aufwendungen für den Ausbildungsfonds in Höhe von 1,1 Mrd. Euro, der in mehreren Bundesländern zur Finanzierung der Kosten der Ausbildung dient. Enthalten sind hierbei auch Kosten für nichtstationäre Leistungen in Höhe von 10,8 Mrd. Euro, davon 3,7 Mrd. Euro für die ambulanten Kosten und 2,7 Mrd. Euro für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Die Kosten nur für die stationäre Krankenhausversorgung lagen demnach 2011 bei 72,6 Mrd. Euro.

Die stationäre Behandlung eines Patienten in Deutschland kostete 2011 durchschnittlich 3.960 Euro pro Fall. Insgesamt 18,3 Millionen Patienten wurden 2011 vollstationär im Krankenhaus behandelt.

Daten nach § 21 KHEntgG

Nach dem deutschen Krankenhausentgeltgesetz KHEntgG muss jedes deutsche Krankenhaus spätestens bis zum 31. März eines jeden Jahres bestimmte Krankenhaus- und fallbezogene Daten an die DRG-Datenstelle übermitteln. Zu diesen Daten gehören u. a. das Alter des Patienten, Aufnahme- und Entlassungszeitpunkt, Diagnosen, Prozeduren etc. Nicht übermittlungspflichtig sind z. B. Angaben über ambulant behandelte Patienten. Durch die Einführung der Übermittlungspflicht werden von den deutschen Krankenhäusern vergleichbare Daten übermittelt. Dies ermöglicht Leistungsvergleiche, die sowohl vom Bund als auch von einzelnen Krankenhäusern im Zweckverband durchgeführt werden.

Auszug aus § 21 KHEntgG:
„Das Krankenhaus übermittelt auf einem maschinenlesbaren Datenträger jeweils zum 31. März für das jeweils vorangegangene Kalenderjahr die Daten nach Absatz 2 an eine von den Vertragsparteien nach § 17b Abs. 2 Satz 1 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes zu benennende Stelle auf Bundesebene (DRG-Datenstelle)“

Zusätzlich übermitteln einige sog. „Kalkulationshäuser“ ihre Kostendaten zu diesen Fällen. Die übermittelten Daten werden vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) zur Kalkulation der DRG-Fallpauschalen genutzt, siehe auch German Diagnosis Related Groups (G-DRG).

Da die Daten von jedem Krankenhaus erhoben werden, gibt es auch zahlreiche (kostenpflichtige) Programme, die die erhobenen Daten für die Krankenhäuser aufbereiten und für diverse Zwecke zu Verfügung stellen, sei es für Reportingzwecke oder für die Erstellung von Qualitätsberichten. Damit sind die Daten mittlerweile eine Datenquelle, die aus dem Krankenhaus kaum noch wegzudenken ist, da sie aufgrund der gesetzlichen Normvorgabe gerade der Einsatz von diversen Programmen verschiedener Hersteller in breiter Masse erst ermöglichen.

Überblick nach Bundesländern

Kosten der Krankenhäuser in Deutschland 2011 (Statistisches Bundesamt)[45]

Jahr/Bundesland

Bevölkerung 31. Dez. 2011

Kranken-
häuser

Betten

Fallzahl

Brutto-Gesamtkosten
in EUR

davon
Personalkosten
in EUR

Anteil der
Personalkosten

davon
Sachkosten
in EUR

Anteil der
Sachkosten

Bereinigte Kosten
je Fall in EUR*

Baden-Württemberg

10.786.227

285

56.910

2.059.083

10.462.693.000

6.450.228.000

61,65 %

3.696.022.000

35,33 %

4.218

Bayern

12.595.891

370

75.827

2.811.503

12.756.283.000

7.643.317.000

59,92 %

4.780.687.000

40,08 %

4.041

Berlin

3.501.872

79

19.905

771.418

3.873.529.000

2.137.817.000

55,19 %

1.638.180.000

44,81 %

4.276

Brandenburg

2.495.635

53

15.210

544.582

2.046.111.000

1.169.716.000

57,17 %

838.347.000

42,83 %

3.569

Bremen

661.301

14

5.134

200.279

935.471.000

528.823.000

56,53 %

375.888.000

43,47 %

4.424

Hamburg

1.798.836

47

12.071

461.221

2.594.567.000

1.383.746.000

53,33 %

1.210.821.000

46,67 %

4.628

Hessen

6.092.126

174

35.941

1.299.328

5.867.105.000

3.345.084.000

57,01 %

2.342.194.000

42,99 %

4.060

Mecklenburg-Vorpommern

1.634.734

39

10.375

410.150

1.661.860.000

962.588.000

57,92 %

674.509.000

42,08 %

3.575

Niedersachsen

7.913.502

197

42.204

1.615.879

7.391.018.000

4.413.907.000

59,72 %

2.738.473.000

40,28 %

3.890

Nordrhein-Westfalen

17.841.956

401

121.556

4.286.435

19.513.513.000

11.665.002.000

59,78 %

7.249.342.000

40,22 %

3.876

Rheinland-Pfalz

3.999.117

95

25.375

890.729

3.815.467.000

2.408.637.000

63,13 %

1.298.649.000

36,87 %

3.807

Saarland

1.013.352

23

6.451

266.487

1.239.818.000

754.341.000

60,84 %

442.742.000

39,16 %

4.193

Sachsen

4.137.051

80

26.467

986.173

3.904.149.000

2.220.194.000

56,87 %

1.637.693.000

43,13 %

3.694

Sachsen-Anhalt

2.313.280

49

16.388

591.354

2.365.056.000

1.438.438.000

60,82 %

896.358.000

39,18 %

3.645

Schleswig-Holstein

2.837.641

94

15.990

580.808

2.706.199.000

1.561.176.000

57,69 %

1.058.138.000

42,31 %

3.993

Thüringen

2.221.222

45

16.193

568.731

2.282.955.000

1.402.903.000

61,45 %

843.955.000

38,55 %

3.630

Deutschland

81.843.743

2.045

502.029

18.342.989

83.415.795.000

49.485.917.000

59,32 %

31.647.443.000

40,68 %

3.960

*= Bereinigte Kosten = Brutto-Kosten abzüglich nichtstationärer Kosten (zum Beispiel Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre). Zu den Sachkosten zählen auch Aufwendungen für den Ausbildungsfonds, Kosten der Ausbildungsstätten und Zinsen.

Personalkosten

Kostenart
Summe in Euro
Anteil
Berufsgruppen (Auswahl)

Pflegedienst
15.708.848.000
31,7 %
Pflegedienstleitung (Pflegedirektor), Fachkraft zur Leitung einer Funktionseinheit (Stationsleitung), Fachgesundheits- und Krankenpfleger (Stationsdienst), Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Gesundheits- und Pflegeassistent/Gesundheits- und Krankenpflegehelfer, Hygienefachkraft etc.

Ärztlicher Dienst
14.729.248.000
29,8 %
Ärztlicher Direktor, Chefärzte, Oberärzte, Assistenzärzte etc. (ohne Honorarärzte)

Medizinisch-technischer Dienst
06.675.885.000
13,4 %
Apotheker, Case Manager, Chemiker, Diätassistenten, Kliniksozialdienst (Sozialpädagogen, Sozialarbeiter), Masseur und medizinischer Bademeister, Medizinische Fachangestellte (Arzthelfer, Schreibkräfte im ärztlichen und medizinisch-technischen Bereich), Medizinisch-technische Assistenten, Logopäden, Orthoptist, Pharmazeutisch-technische Assistenten, Physiotherapeuten, Psychologen

Funktionsdienst
04.870.612.000
09,8 %
Anästhesietechnischer Assistent, Chirurgisch-Technischer Assistent, Physiotherapeut, Ergotherapeut, Fachpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie, Fachpflegekraft im Operationsdienst, Hebammen und Entbindungspfleger, Krankentransportdienst, Operationstechnische Assistenten, Beschwerde- und Risikomanager, Pflegefachkraft in der ambulanten Pflege

Verwaltungsdienst
03.160.629.000
06,4 %
Kaufmännischer Geschäftsführer, Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen, Betriebswirt, Fachwirt Sozialwesen, Kaufmännischer Assistent, Kaufmann im Gesundheitswesen, Bürokaufmann, Medizincontroller, Bilanzbuchhalter, Sekretäre etc.

Wirtschafts- und Versorgungsdienst
01.607.176.000
03,2 %
Einkäufer, Fachkraft für Lagerlogistik, Lageristen, Küchenpersonal und Ernährungsberater, Pförtner, Versorgungsassistenten, Mitarbeiter für Entsorgung, Hol- und Bringdienste etc.

Übrige Personalkosten (bspw. Klinisches Hauspersonal, Technischer Dienst, Sonderdienste)
02.733.520.000
05,5 %
Handwerker (bspw. Elektroinstallateur, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Gärtner/Gartenbaufachwerker, Maler und Lackierer), Hausmeister, Hauswirtschaftliche Betriebsleiter, Haus- und Reinigungskräfte (Gebäudereiniger, Reinigungskräfte, Textilreiniger), Medizintechniker, Technischer Leiter, Technischer Fachwirt, IT-Systemelektroniker, Systemadministrator, Seelsorger, sowie nicht zurechenbare Personalkosten etc.

Sachkosten

Die Einnahme- und Ausgabestruktur wird anhand der Krankenhaus-Buchführungsverordnung ermittelt.

Kostenart
Summe in Euro
Anteil
Beispiele

Medizinischer Bedarf
15.460.952.000
48,9 %
Arzneimittel, Infusionslösungen, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial (Handschuhe, Spritzen, Kanülen, Krankenunterlagen, Wundverbände etc.), Blutkonserven, Dialysebedarf, Implantate (bspw. Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator, Herzschrittmacher, Gefäßprothesen, Stents), medizinische Instrumente, Laborbedarf, Narkose- und sonstiger OP-Bedarf, Transplantate, Verbandmittel, siehe auch: Liste von Medizinprodukten.

Pflegesatzfähige Instandhaltung
03.142.338.000
09,9 %
Nach § 4 Abgrenzungsverordnung (AbgrV) sind Pflegesatzfähig nur die Kosten die von Leistungen (Instandhaltungen), die für den Bereich der voll- und teilstationären Krankenhausleistungen sowie im Falle des Erlösabzugs für vor- und nachstationäre Leistungen erbracht wurde. Nicht hierzu zählt die Vermehrung, erhebliche Veränderung oder Verlängerung der Nutzungsdauer des Anlagegutes des Krankenhauses.

Wirtschaftsbedarf
02.883.563.000
09,1 %
Desinfektionsmittelbedarf, Reinigungsbedarf, Wäschereinigung, Gartenpflege, kultureller Sachaufwand

Verwaltungsbedarf
02.110.344.000
06,7 %
Büromaterialien (Kopierpapier, Briefumschläge), Druckerzeugnisse (Formulare, Vordrucke), Portokosten, Bankgebühren, Personalbeschaffungskosten, Rundfunkbeitrag, Telefon- und Providerkosten, Reisekosten, Literatur, EDV-Aufwand (Computer, Drucker, Kopiergeräte, Toner, Software, Datensicherung) etc.

Wasser, Energie, Brennstoffe
02.057.357.000
06,5 %
Abwasser, Strom, Fernwärme, Erdöl, Erdgas, Wasser

Übrige Sachkosten
05.992.889.000
18,9 %
Lebensmittel, Honorarärzte, Zeitarbeiter (Arbeitnehmerüberlassung), Kosten für Mieten und Pachten, Versicherungen (bspw. Betriebshaftpflichtversicherung, Gebäudeversicherung), Kosten für zentrale Gemeinschaftsdienste (Gemeinsam mit anderen Krankenhäusern betriebene Einrichtungen bspw. auch Konzerntochtergesellschaften) oder Kosten für externe Dienstleistungsunternehmen (bei Outsourcing von Bereichen wie bspw. Labor, Reinigung, Speisenversorgung, Logistik, Pförtnerdienst, Medizintechnik, Handwerker etc.), Gemeindeabgaben (Müllabfuhr, Straßenreinigung), Entsorgungskosten

Bettenbelegung

Die OECD in Paris hat die durchschnittliche Belegungsrate in Akutkrankenhäusern erhoben. 2005 belief sie sich in 17 erfassten OECD-Ländern auf durchschnittlich 74,2 % (2000: 73,6 %). Die Rangliste für 2005: Norwegen 87,5, Schweiz 86,1, Irland 85,6, Großbritannien 83,9, Japan 79,2, Österreich 79, Ungarn 75,7, Deutschland und Tschechische Republik 75,6, Frankreich 73,4, Portugal 73,2, USA 67,4, Slowakische Republik 66,7, Luxemburg 64,7, Türkei 64,5, Niederlande 63,9 und Mexiko 61 %. (OECD Health Data 2007, OECD Paris 2007)

Siehe auch: Belegungsmanagement

Anzahl der Krankenhäuser in Deutschland nach der Anzahl der Betten 2016:

Anzahl der Betten
Anzahl der allg. Krankenhäuser[46]

1 bis 49
292

50 bis 99
193

100 bis 149
201

150 bis 199
151

200 bis 299
227

300 bis 399
157

400 bis 499
122

500 bis 599
95

600 bis 799
73

800 bis 999
36

über 1000
60

Risiken im Krankenhaus

Eine Auswertung von zahlreichen Studien ergab, dass in Deutschland pro Jahr im Krankenhausbereich mit 5–10 % unerwünschter Ereignisse, 2–4 % Schäden, 1 % Behandlungsfehler und 0,1 % Todesfälle, die auf Fehler zurückgehen, zu rechnen ist. Bei jährlich 17 Millionen Krankenhauspatienten entspricht dies 850.000 bis 1,7 Mio. unerwünschten Ereignissen, 340.000 Schäden (vermeidbare unerwünschte Ereignisse), 170.000 Behandlungsfehler (mangelnde Sorgfalt) und 17.000 auf vermeidbare unerwünschte Ereignisse zurückzuführende Todesfälle.[47] Der gesamte ambulante Bereich ist darin nicht enthalten. (Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, „Kooperation und Verantwortung“, BMG 2007)

Im Jahr 2000 hat eine Analyse des Institute of Medicine („To Err is Human“) ergeben, dass es in den USA jährlich zu 44.000 bis 98.000 (Krankenhaus-)Todesfällen komme, die durch Fehler verursacht werden,[47] womit die tödliche Komplikationsrate, bezogen auf die Einwohnerzahl, ähnlich hoch wie in Deutschland liegen dürfte.

1991 wurden 14 Millionen Patienten stationär versorgt, die im Schnitt zwei Wochen blieben. 2009 waren es 18 Millionen Patienten, die etwa acht Tage blieben.[48]
Zwischen 1996 und 2008 wurden beim Pflegepersonal 50.000 Stellen abgebaut.[48] Gleichzeitig wurden 18.000 Stellen allein im medizinischen Bereich aufgebaut und weitere Stellen im Assistenzbereich geschaffen.[49]
Für zwei Drittel aller Fehler, die bei der Medikation passieren, sind Ärzte verantwortlich, zum Beispiel durch Nichtbeachten von Kontraindikationen oder negativen Wechselwirkungen. Das übrige Drittel an Medikationsfehlern liegt in der Verantwortung des Pflegepersonals, zum Beispiel durch Medikamenten-Verwechslungen.[48]
1.000 Audiomitschnitte von Arzt-Patienten-Begegnungen ergaben, dass nur in 6 % der Fälle über Vorteile und Risiken einer Therapiemethode aufgeklärt wurde; nur in jeder fünften Unterredung wurden die Wünsche des Patienten diskutiert.[48]

Jährlich erkranken etwa 500.000 Patienten im Krankenhaus an Infektionen. Etwa 150.000 davon werden auf mangelnde Hygiene von Ärzten und Pflegepersonal zurückgeführt.[48]
Beiträge wie der Stern-Artikel „Krisengebiet Krankenhaus“ im Jahre 2010 haben schließlich dazu beigetragen, dass das Thema Hygiene mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist.

Hygiene ist in gesundheitspolitischer Sicht Ländersache und durch entsprechende Rechtsverordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt. Das Bundesministerium für Gesundheit hat daher keine Einflussmöglichkeit. Gesetzliche Krankenkassen dürfen keine Empfehlungen aussprechen, also keine Auswahl hygienischer Kliniken anbieten. Dabei sind hier, insbesondere bei MRSA, große Unterschiede in der Verbreitung multiresistenter Keime zwischen einzelnen Krankenhäusern und in verschiedenen Bundesländern zu beobachten. Alternativen sind Bewertungsportale für Kliniken. Indirekte Bewertungen lassen sich aus der Zahl der Behandlungsfehler gewinnen, die auch als Kunstfehler bezeichnet werden.

Situation in Österreich

Krankenhäuser werden in Österreich meistens Spitäler genannt, in der Bezeichnung der Häuser jedoch eher selten (z. B. Orthopädisches Spital Speising). Die Grundversorgung mit allgemein öffentlichen Spitälern wird vor allem durch landeseigene Häuser gewährleistet. Daneben bestehen Gemeinde- und Ordensspitäler.[50]

Landeskrankenhäuser im Eigentum der Bundesländer bzw. deren Gesellschaften
4 Bezirkskrankenhäuser im Eigentum von Gemeindeverbänden eines Bezirkes
4 Allgemeine Krankenhäuser im Eigentum von Städten und Gemeinden (Linz, Dornbirn, Hallein, Oberndorf)
Ordens- und Diakoniekrankenhäuser
7 Unfallkrankenhäuser im Eigentum der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA
private Spitäler und Sanatorien

Situation in der Schweiz

Krankenhäuser werden in der deutschsprachigen Schweiz meistens Spitäler genannt. Landesweit existieren verschiedene Kategorien von Spitälern: Universitätsspitäler in den Städten mit Universitäten, die medizinische Fakultäten führen, Kantonsspitäler in sämtlichen Kantonen, Regional- und Gemeindespitäler sowie Privatspitäler und -kliniken. Gegenwärtig wird eine politische Diskussion geführt, ob der Fachbereich Herzchirurgie aus Kostengründen in je einem einzigen Zentrumsspital in der deutsch- und in der französischsprachigen Schweiz zusammengefasst werden soll. Ebenfalls aus Kostengründen wird darüber gestritten, wie viele kleinere Spitäler geschlossen werden können, ohne den Versorgungsauftrag (etwa Notfalldienste) zu gefährden.[51]

Im Kanton Zürich sind die Gemeinden nicht mehr verantwortlich für die Spitalversorgung. Beim See-Spital werden die von den Trägergemeinden investierten Beiträge der letzten zehn Jahre in ein verzinsbares Darlehen umgewandelt. Die meisten Zürcher Gemeinden sind neu nicht mehr Defizit-Garanteure, sondern Gläubiger und Aktionäre. Viele bisherige Spital-Zweckverbände als öffentlich-rechtliche Institutionen werden zu privatrechtlichen Trägerschaften in der Form von Aktiengesellschaften oder Stiftungen umgewandelt.[52]

Siehe auch

Belegarzt – Deutsche Krankenhausgesellschaft – Grenzverweildauer – Krankenhausapotheke – Krankenhausrevision – Maßregelvollzug – Patientenaufnahme – Pflegedienstleitung – Pflegepersonal – Pflegeskandal – Pflegestandard – Studienhospital – Tagesklinik – Visite

Krankenhausarten: Anthroposophisches Krankenhaus – Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik – Fachkrankenhaus – Privatklinik – Psychiatrische Klinik – Psychosomatische Klinik – Sanatorium – Unfallkrankenhaus

Literatur

Michael Arnold, Jürgen Klauber, Henner Schellschmidt: Krankenhaus-Report 2002. Schattauer, Stuttgart 2002, ISBN 3-7945-2219-2. (Periodikum).
Ernst Bruckenberger: Dauerpatient Krankenhaus: Diagnosen und Heilungsansätze. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1989, ISBN 3-7841-0440-1.
Peter Eichhorn, Hans-Jürgen Seelos, Johann-Matthias G Schulenburg (Hrsg.): Krankenhausmanagement. Urban und Fischer, München/Jena 2000, ISBN 3-437-21590-6.
M. Eversmeyer: Das DRG-System stoppt in Australien nicht den Ausgabenanstieg. In: f&w, Führen und Wirtschaften im Krankenhaus. 3(2001), S. 230–232.
Michel Foucault: Die Geburt der Klinik. 1963. (Taschenbuchausgabe: Fischer, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-596-27400-1).
Dieter Jetter: Grundzüge der Krankenhausgeschichte. 1800–1900. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977, ISBN 3-534-07278-2.
Ludwig Klasen: Grundriss-Vorbilder von Gebäuden aller Art. Abth.IV. Gebäude für Gesundheitspflege und Heilanstalten. Baumgartner, Leipzig 1884.
Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra, Henner Schellschmidt (Hrsg.): Krankenhaus-Report 2006 – Schwerpunkt: Krankenhausmarkt im Umbruch. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2490-X.
M. Lüngen, K. Lauterbach: Führen DRG zur Spezialisierung von Krankenhäusern? In: Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement. 7 (2002), S. 93–95.
Bernhard Mann: Krankenhaussoziologie und Gesundheitswesen. In: Soziologische Revue. Jahrgang 27 (2004), ISSN 0343-4109, S. 480–491.
Axel Hinrich Murken: Vom Armenhospital zum Grossklinikum. Die Geschichte des Krankenhauses vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. DuMont, Köln 1988, ISBN 3-7701-2134-1.
Barbara Schmidt-Rettig, Siegfried Eichhorn: Krankenhausmanagementlehre. Theorie und Praxis eines integrierten Konzepts. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-019914-9.
Norbert Andersch: Krankenhausentwicklung und gewerkschaftliche Krankenhauspolitik: eine Übersicht unter besonderer Berücksichtigung der ÖTV. Verl. Arbeit & Gesellschaft, Marburg 1990, ISBN 3-89419-010-8. (Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss.)
A. Vera, K. Foit: Modulare Krankenhausorganisation und Effizienz In: ZfB – Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 4, 2005, S. 357–382.
A. Vera, M. Lüngen: Die Reform der Krankenhausfinanzierung in Deutschland und die Auswirkungen auf das Krankenhausmanagement In: WiSt – Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 11, 2002, S. 638–643.
A. Vera: Neue Organisationsstrukturen in deutschen Krankenhäusern nach der DRG-Einführung In: Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement, 1, 2004, S. 25–31.
A. Vera: Die „Industrialisierung“ des Krankenhauswesens durch DRG-Fallpauschalen – eine interdisziplinäre Analyse. In: Das Gesundheitswesen, 3, 2009, S. 161–162 und S. e10-e17.
Arne Thomsen: Katholisches Krankenhauswesen im Ruhrrevier. Entwicklungen und Akteure von den Anfängen der Industrialisierung bis zum Ersten Weltkrieg (Quellen und Studien. Veröffentlichungen des Instituts für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen Band 14). Aschendorff Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-402-14621-7.

Weblinks

Wiktionary: Krankenhaus Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Klinik Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Spital Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Krankenhaus Ã¢Â€Â“ Zitate
Commons: Krankenhaus Ã¢Â€Â“ Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Linkkatalog zum Thema Krankenhäuser und Kliniken bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Statistisches Bundesamt (Destatis): Themenbereich Krankenhäuser.
Deutsches Krankenhausinstitut e. V. (DKI)
Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG)
Bundesverband Deutscher Privatkliniken e. V. (BDPK) (Sitz in Berlin, vertritt mehr als 1.000 Kliniken)

Krankenhausverzeichnisse

Krankenhaussuche der Weissen Liste (unabhängig und werbefrei)
Verzeichnis für Krankenhäuser in Deutschland mit Qualitätsvergleich und aktuellen Qualitätsberichten
Verzeichnis für Deutschland, Österreich und die Schweiz (scitrace.com)
Verzeichnis für Österreich (netdoktor.at)
Verzeichnis für die Schweiz (spitaeler.ch)
Krankenhaussverzeichnis im deutschen Telefonbuch
Kliniksuche und Erfahrungsberichte auf klinikbewertungen.de

Krankenhaus-Gesundheitspolitik

Qualitätsberichte der Krankenhäuser
Kliniksterben.de
Kliniken-in-Not.de
Gabriele Roth: Auswirkungen der DRG-Einführung auf die Krankenhauslandschaft. (Memento vom 7. April 2004 im Internet Archive) (PDF)
Gesundheitspolitik. Bundeszentrale für politische Bildung

Einzelnachweise

↑ Klinik: von griechisch klinikós, ‚bettlägerig‘, von klínē, ‚Lager‘; als im Deutschen seit 1843 verwendete Bezeichnung für Anstalt zum Unterricht in der Heilkunde (vgl. Vorklinik und Klinik beim Medizinstudium) über französisch clinique von griechisch klinīkḗ I. Versorgungsstufebzw. klinīkḗ téchnē, ‚Heilkunde‘, woraus auch Clinik entstand und seit 1813 als „ausübende Heilkunde“ (vgl. auch Klinik im Sinne von klinisches Bild) belegt ist. Quelle: Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 377 f.

↑ Reza Madjderey: Borsuye. In: Borsuye. Zeitschrift für Medizin u. Kultur 10, 1998, 39, S. 47

↑ Kaveh Farrokh: Shadows in the Desert: Ancient Persia at War. Osprey Publishing, Oxford 2007, S. 241.

↑ Manfred Mai: Weltgeschichte. Carl Hanser Verlag, 2002, S. 47.

↑ Tamin Ansary: Die unbekannte Mitte der Welt, Campus Verlag, 2010, S. 115.

↑ A. Vera: Die „Industrialisierung“ des Krankenhauswesens durch DRG-Fallpauschalen – eine interdisziplinäre Analyse. In: Das Gesundheitswesen, 3, 2009, S. 161 f., S. e10 ff.

↑ Matthias Klein: Streifzug durch das Krankenhausrecht – Tagungsbericht zum Krankenhausrechtstag 2013 in Düsseldorf, NZS 2013, S. 777

↑ Grunddaten der Krankenhäuser. Statistisches Bundesamt, 2015

↑ Grunddaten der Krankenhäuser 2015. (PDF) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 19. Oktober 2016. 

↑ Grunddaten der Krankenhäuser 2015 – Fachserie 12 Reihe 6.1.1. (PDF) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 19. Oktober 2016. 

↑ Entwicklung der Krankenhausversorgung 1991–2010 (PDF; 175 kB), Sozialpolitik-aktuell – Universität Duisburg-Essen; siehe Kommentierung und methodische Hinweise

↑ destatis.de des Statistischen Bundesamtes

↑ G. Fochler-Hauke (Hrsg.): Der Fischer Weltalmanach 1973 – Zahlen, Daten, Fakten. Fischer, Frankfurt/M. 1972, S. 62.

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↑ Diagnosen Insgesamt. (Nicht mehr online verfügbar.) Statistisches Bundesamt Deutschland, archiviert vom Original am 20. Oktober 2011; abgerufen am 30. September 2015. 

↑ Ist das Kliniksterben noch zu stoppen?

↑ Dirk Andres: Kliniksterben in Deutschland?: Wie Krankenhäuser einen Weg aus der Schieflage finden können. In: Focus Online. 20. Juni 2015, abgerufen am 14. Oktober 2018. 

↑ aerzteblatt.de

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↑ Vergl. etwa Volle Ambulanzen: Überfüllte Spitäler, leere Ordinationen. Andreas Wetz in: Die Presse online, 6. Januar 2014.

↑ A. Vera, M. Lüngen: Die Reform der Krankenhausfinanzierung in Deutschland und die Auswirkungen auf das Krankenhausmanagement. In: WiSt – Das Wirtschaftsstudium, 11, 2002, S. 638 ff.

↑ Begleitforschung gemäß § 7b Abs. 8 KHG. Abgerufen am 19. Oktober 2016. 

↑ http://www.admed.com/website_deu/pdf/ADMED-RWI-Krankenhaus-Rating-Report-2010-ExecSum-SK.pdf (Link nicht abrufbar)

↑ Stefan Loos, Martin Albrecht, Karsten Zich: Zukunftsfähige Krankenhausversorgung. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2019, doi:10.11586/2019042 (bertelsmann-stiftung.de [PDF; abgerufen am 12. September 2019]). 

↑ Radikale Forderung in Bertelsmann-Studie: Sollte mehr als jede zweite Klinik in Deutschland schließen? In: Manager Magazin. 15. Juli 2019, abgerufen am 6. September 2019. 

↑ Studie zur Krankenhausversorgung: Experten fordern, jede zweite Klinik zu schließen. In: Spiegel Online. 15. Juli 2019, abgerufen am 6. September 2019. 

↑ Rolf Zamponi: Kliniken kritisieren Studie scharf. In: Hamburger Abendblatt. Ausgabe Hamburg-Harburg. 19. Juli 2019, S. 23. 

↑ Grunddaten der Krankenhäuser. (PDF) Statistisches Bundesamt, 2017, S. 8

↑ a b Statistisches Bundesamt (2015), Krankenhausstatistik, Fachserie 12, Reihe 6.1.1.

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↑ Umsatz und Ergebnis. Helios Kliniken GmbH, abgerufen am 19. August 2017. 

↑ Asklepios Klinik GmbH (Hrsg.): Geschäftsbericht 2015. Hamburg, S. 81. 

↑ Sana Kliniken AG (Hrsg.): Geschäftsbericht 2015 Sana Kliniken AG – 40 Jahre bewegen. Ismaning, S. 138. 

↑ Schön Klinik SE (Hrsg.): Geschäftsbericht Schön Klinik SE 2015. S. 45. 

↑ Konzernumsatz um 3,2 % auf 555,3 Mio. Euro und Konzern-EBIT um 51,7 % auf 23,6 Mio. Euro gestiegen. Mediclin AG, abgerufen am 19. August 2017. 

↑ AMEOS 2015 – das Portrait. (PDF) Ameos Gruppe, abgerufen am 19. August 2017. 

↑ SRH Holding (Hrsg.): Geschäftsbericht 2015 SRH Kliniken. 

↑ Paracelsius-Kliniken Deutschland (Hrsg.): Werte leben Sicherheit – Jahresbericht 2015. S. 115. 

↑ Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH (Hrsg.): Vivantes – Geschäftsbericht 2015. Berlin, S. 71. 

↑ A. Vera, K. Foit: Modulare Krankenhausorganisation und Effizienz. In: ZfB – Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 4, 2005, S. 357 ff.

↑ A. Vera: Neue Organisationsstrukturen in deutschen Krankenhäusern nach der DRG-Einführung. In: Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement, 1, 2004, S. 25 ff.

↑ Kai Schlieter: Das staatlich geförderte Ende von Krankenhäusern. In: Berliner Zeitung, 25. Juni 2020, S. 2.

↑ destatis.de

↑ gbe-bund.de

↑ a b Operationsfeld Patient. In: Süddeutsche Zeitung, 4. Juni 2008, S. 2

↑ a b c d e Krisengebiet Krankenhaus. In: Stern, 36/2010, S. 34 ff.

↑ de.statista.com

↑ Spitalskompass (Memento vom 14. Februar 2014 im Internet Archive)

↑ E. Gruner, B. Junker: Bürger, Staat und Politik in der Schweiz.

↑ nzz.ch (abgerufen am 5. Juni 2012).

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